„Könnt ihr PR für uns machen? Und Marketing? Vielleicht neue Webseitentexte?“
Fragen, die uns häufig erreichen. Unsere Antwort (falls wir Kapazitäten haben!): „Klar, können wir.“ Der Effekt: Die Freude ist groß und die Kund:innen wollen am liebsten direkt losstarten – und sind dann häufig überrascht über unsere Rückfragen: „Was ist eure Story? Was wollt ihr erzählen? Worauf wollt ihr den Fokus richten? Was wird in den kommenden drei Jahren bei euch (Neues) passieren?“ Denn: Wo keine gute Geschichte und keine echten Inhalte sind, gibt es auch keine Aufmerksamkeit.
Die gute Nachricht: Spannender Content existiert selbst im scheinbar langweiligsten Business.
Wenn es nicht die Gründungsgeschichte ist, sind es vielleicht die interessanten Charaktere dahinter, die Ursprungs-(Schnaps-)Idee, der ungewöhnliche Lebenslauf des CFO oder die persönliche Geschichte der Team-Assistenz, die dazu geführt hat, dass der ganze Laden umgekrempelt wurde. Vielleicht war es der Mega-Fail kürzlich, der zum Glücksfall wurde… Kurz gesagt: Man muss die interessanten Hintergründe oft nur sichtbar machen. Und vor allem: sich trauen, sie zu erzählen.
Zwischenfrage: Wer sind wir überhaupt?
Manchmal hat diese Suche spannende Effekte und führt dazu, dass sich unsere Kund:innen noch einmal ganz neu erfinden. Sie überlegen zum ersten Mal (oder zum zweiten, dritten…), warum es sie eigentlich gibt, wer sie sind – und was sie wirklich erreichen wollen. (Spoiler Alert: Das hilft nicht nur beim Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit!)
Dann kann es übrigens passieren, dass wir eher mit einem „Find your real Story“-Workshop starten oder die “vielleicht neue Webseitentexte”-Idee vorziehen, bevor wir PR und Marketing andenken.
Die erste Frage, die man sich also stellen sollte, ist folgende: Welche Story wollen wir über uns erzählen und was daran ist besonders?
Klingt leicht, ist aber nicht immer einfach zu beantworten.
Unterstützung beim Finden eurer (guten!) Geschichte können weitere Fragen bieten:
- Was ist unser Purpose, unsere Mission?
- Was treibt uns an?
- Was ist unser USP?
- Wer ist unsere Zielgruppe?
- Wem wollen wir unsere Geschichte erzählen (Endkund:innen, Entscheider:innen, Investor:innen/Spendenpartner:innen…)?
- Und was soll die Folge davon sein (Aufmerksamkeit/Kundengewinnung/Spenden/Erfolg auf allen Ebenen…)?
Wenn wir all diese Fragen beantwortet haben, sind wir einen immensen Schritt weiter: Wir sind gemeinsam tief eingetaucht, haben die Details herausgearbeitet sowie die Besonderheiten ausgegraben – und können ein rundes Bild schaffen, das für gutes Storytelling sorgt.
Sobald wir dieses Bild geschärft haben, geht es darum, weitere Themen zu finden, die auch in einigen Monaten noch Bestand haben. Jetzt taucht eine neue Frage auf: Was ist eigentlich ein gutes (Presse-)Thema? Ein echtes Thema erzählt eine Geschichte, inspiriert und regt zum Nachdenken oder Handeln an, sorgt dafür, dass die Rezipienten mehr wissen wollen. Und wie geht das? Einige Punkte können vorab helfen:
Checkliste für erzählenswerte Inhalte
Aktualität – Hat das Thema einen Zeitbezug?
Gibt es einen aktuellen Anlass, (politische, gesellschaftliche Ereignisse/Trends/Strömungen, notfalls einen Feiertag oder Aktionstag) zu dem das Thema passt?
Ein zeitlich relevantes Thema steigert die Chancen auf Aufmerksamkeit.
Neuigkeit – Bietet das Thema etwas Einzigartiges?
Zeigt es etwas, das so noch nicht bekannt oder erzählt wurde?
Relevanz – Hat das Thema eine größere gesellschaftliche Bedeutung?
Berührt es Themen, die aktuell viele Menschen umtreiben, den Zeitgeist treffen, ein relevantes Problem lösen könnten?
Lokaler Bezug – Besteht ein Bezug zur Region oder Gemeinschaft?
Sind lokale Akteure oder Einrichtungen involviert?
Emotionale Ansprache – Erzählt das Thema eine bewegende Geschichte?
Was hilft: Geschichten, die berühren oder inspirieren, eventuell auch aufregen.
Experten & Daten – Unterstützen Fakten und Fachmeinungen das Thema?
Gibt es Studien oder Zahlen, die das Thema unterstreichen?
Gut belegte Themen wirken glaubwürdiger und relevanter.
Handlungsaufforderung – Kann das Thema zum Handeln anregen?
Gibt es eine Möglichkeit für das Publikum, aktiv zu werden (z.B. durch Spenden oder Teilnahme)? Ein „Call to Action“ steigert oft das Interesse am Thema.
In einer Welt voller Informationen und Geschichten ist es entscheidend, dass eure eigene Erzählung klar und authentisch kommuniziert wird. Indem ihr euch auf die Suche nach eurer einzigartigen Story macht und diese gezielt erzählt, schafft ihr nicht nur Aufmerksamkeit für euer Unternehmen; ihr baut auch eine tiefere Verbindung zu euren Zielgruppen auf. Lasst uns gemeinsam herausfinden, welche Geschichten in euch stecken und wie wir sie so präsentieren können, dass sie gehört werden! Denn letztendlich sind es die Geschichten hinter den Marken, die Menschen berühren und inspirieren. Seid mutig – erzählt eure Geschichte!